Gefährdung

Dramatischer Rückgang: Als typische und ehemals regelmäßig anzutreffende Art des extensiv bewirtschafteten Offenlands hat der Wegerich-Scheckenfalter in Salzburg den Großteil der benötigten Lebensräume bereits verloren. Die Art wurde hier in den letzten geeigneten Magerwiesen am äußersten Rand des Verbreitungsareals verdrängt, in mittleren Gebirgslagen der Kalkvoralpen zwischen Golling und Abtenau: Hier befinden sich die letzten kümmerlichen Reste eines ehemals deutlich größeren Areals, in einer Höhenlage (850-1.200 m), die für diese wärmeliebende Art zudem als klimatisch suboptimal anzusehen ist. Die intensive Bewirtschaftung des Offenlandes (häufige, flächige Mahd, Eutrophierung durch Gülleausbringung) hat zum Verlust der meisten Larvalhabitate und des benötigten Blütenangebots geführt. Mit seiner Hauptflugzeit zwischen Ende Mai und Ende Juni dürfte der Wegerich-Scheckenfalter besonders unter die in Salzburg immer früher stattfindende erste jährliche Mahd des Grünlands gelitten haben, bedenkt man, dass klassische Magerwiesen früher kaum vor Ende Juni zum ersten Mal gemäht wurden, also erst gegen Ende der Flugzeit dieser Falterart.

Auch beim Wegerich-Scheckenfalter ist die Intensivierung der Landwirtschaft als größte Bestandsgefährdung anzusehen. Somit ist beim Wegerich-Scheckenfalter die großflächige Wiedereinführung extensiver Bewirtschaftungsformen v. a. in den bevorzugt besiedelten tieferen Lagen des Landes dringend erforderlich.

Rote Liste Status in Österreich:

Gefährdet (Vulnerable, VU)

Rote Liste Status in Salzburg:

Vom Aussterben bedroht (Critically Endangered, CR)

Situation im Salzburger Alpenvorland:

Sehr wahrscheinlich ausgestorben

Melitaea cinxia - Bild: P. Gros

Verbreitung in Salzburg

Diese etwas wärmeliebende Art besiedelt bevorzugt die tieferen Lagen Salzburgs. Die meisten Nachweise stammen aus dem Alpenvorland und dem Salzburger Becken. Aktuell nur noch zwei bekannte Populationen in mittleren Höhen am Randbereich der Kalkvoralpen. Aus den tieferen Lagen des Pongaus und des Pinzgaus gibt es nur noch historische Nachweise.