Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla)
Gefährdung
Der Kleine Eisvogel ist nicht so anspruchsvoll wie andere Falterarten des Walds. Er kommt offensichtlich mit kleinflächigen Habitaten zurecht, und ist dabei nicht sehr anspruchsvoll, wobei auch kleine Sträucher der Raupenfutterpflanze (Gewöhnliche Heckenkirsche) in relativ schattigen Auflichtungen des Walds besiedelt werden können. Dort, wo naturferne Wälder und Gehölzbestände dominieren, wie in weiten Teilen des Alpenvorlands (hier v. a. dichte, Fichten-dominierte Forste), ist er allerdings schon deutlich seltener geworden. Dazu geführt hat hier auch der allgemeine Verlust lichter, gut strukturierter Waldgebiete (allgemeine Verdichtung des Baumbestandes), die Intensivierung oder völlige Aufgabe der Bewirtschaftung in Waldlichtungen bzw. Aufforstung entsprechender Waldlücken und der Verlust strukturierter Gehölzstreifen und Waldrandbereiche bzw. die intensive „Pflege“ von Waldrändern. Da er in höheren Lagen nicht vertreten ist, kann er kaum in naturnahe Gebirgswälder ausweichen. In den "Augebieten" der Salzach, der Saalach und angrenzender Zubringer ist er aber noch regelmäßig anzutreffen. Große Ansammlungen von Individuen auf feuchten Waldwegen, wie sie einst öfters beobachtet wurden, sind jedoch ein seltener Anblick geworden.
Rote Liste Status in Salzburg und Österreich: Nicht gefährdet (Least Concern, LC)
Situation im Salzburger Alpenvorland und im Salzburger Becken: Art der Vorwarnliste (Near Threatened NT)

Limentis camilla - Bild: H. Deutsch
Verbreitung in Salzburg
Eindeutig bestimmte Fundmeldungen des Kleinen Eisvogels aus Salzburg waren bis 2014 ausschließlich aus den Gebieten des Alpenvorlands und der Kalkalpen bekannt. Die erste Fundmeldung südlich der Kalkalpen erfolgte 2015, bei St. Veit i. P., quasi am Fuß der Hohen Tauern. Seitdem hat sich die Art explosionsartig ausgebreitet, und wird jedes Jahr in einer wachsenden Anzahl von Tälern der Hohen Tauern gemeldet, wo die Falterart die eher tieferen, bewaldeten Lagen besiedelt. 2022 erfolgte die erste belegte Fundmeldung aus dem Lungau, im Südosten Salzburgs. Offensichtliche Erfassungslücken gibt es in Salzburg in den zentralen Bereichen der Osterhorngruppe und im Einzugsgebiet des Lammertals, wo die Art in den Tallagen zumindest punktuell vorkommen müsste. In der östlichen Hälfte des Pongaus, besonders entlang der Enns, des Fritzbachs und des Kleinarlbachs dürfte der Kleine Eisvogel auch schon zu finden sein, obwohl keine Meldungen zum jetzigen Zeitpunkt vorliegen.