Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris teleius)
Gefährdung
Gefährdungsursachen stellen v. a. die Aufgabe der Streuwiesenkultur magerer Niedermoorwiesen, die Intensivierung der Landwirtschaft (Entwässerung, Düngung, häufige Mahd oder Überbeweidung) bzw. die völlige Aufgabe der Bewirtschaftung oder Aufforstungen dar. Da die Raupen den größten Teil ihres Lebens in unterirdisch angelegten Ameisennestern verbringen, können auch Staunässe oder Überschwemmungen in den besiedelten Habitaten eine erhebliche Gefährdung entsprechender Populationen darstellen. Das ist bei vielen Populationen ein Problem, da viele grundsätzlich besiedelbare Niedermoorbereiche gerade dort noch extensiv bewirtschaftet werden, wo sie für eine landwirtschaftliche Intensivierung zu nass sind. Als Art des sehr mageren, niederwüchsigen Offenlands ist der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling besonders gegenüber Nährstoffanreicherungen empfindlich. Bei den noch übrig gebliebenen Salzburger Habitaten wird die Mindestgröße für eine überlebensfähige Population vielerorts unterschritten, und die Habitatqualität wird sehr oft durch Einsickern von Nährstoffen aus angrenzenden, intensiv genutzten und regelmäßig gedüngten Wiesenflächen negativ beeinflusst. Das alles führt zur fortschreitenden Isolation der noch existierenden Einzelpopulationen, die den unerlässlichen Austausch vielerorts bereits völlig unterbindet, und als Folge dessen zum allmählichen Ausdünnen und letztlich auch zum Aussterben der betroffenen Populationen führt. Als zusätzliche Schwächung der letzten Populationen kommt noch hinzu, dass einige der besiedelten Niedermoorstreuwiesen zu früh gemäht werden, auch in gesetzlich geschützten Biotopen. Bei dieser Falterart ist davon auszugehen, dass ein Mähtermin vor etwa Ende August bis Anfang September - abhängig vom lokalen Zeitpunkt der Samenreife – zum Verlust eines Großteils der zum diesem Zeitpunkt jungen Raupen führt.
Auch beim Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist die Intensivierung der Landwirtschaft als größte Bestandsgefährdung anzusehen. Somit ist für diese Falterart die großflächige Wiedereinführung extensiver Bewirtschaftungsformen in den bevorzugt besiedelten tieferen Lagen des Landes dringend erforderlich.
Art der Anhänge II und IV der europäischen FFH-Richtlinie
Rote Liste Status in Österreich:
Gefährdet (Vulnerable, VU)
Rote Liste Status in Salzburg:
Stark gefährdet (Endangered, EN) (nach Gros 2004)
Situation im Salzburger Alpenvorland:
Stark gefährdet
Verbreitung in Salzburg
Schwerpunkt der Verbreitung in den Niedermoorgebieten des Alpenvorlands, des Salzburger Beckens und des nördlichen Randgebiets der Kalkvoralpen. Innergebirgs auch einzelne, meist historische Vorkommen in Niedermoorflächen in Tallagen der Kalkalpen und der Schieferalpen. Es ist davon auszugehen, dass diese Falterart in weiteren Tallagen Salzburgs ehemals verbreitet war.