Verbreitung und Lebensraum

Der Springfrosch meidet als Flachlandart die Gebirgslagen und besitzt daher in Österreich ein charakteristisches Verbreitungsbild, das einem nach Westen offenen Hufeisen ähnelt. Er kommt nur in den flacheren Regionen im Norden, Osten und Süden vor. Im Westen Österreichs (Tirol und Vorarlberg) fehlt die Art gänzlich.

Die Arealgröße des Springfrosches im Bundesland Salzburg ist schon aufgrund seiner speziellen Lebensraumansprüche sehr kleinräumig. Er ist auf einen schmalen Korridor im nordwestlichen Flachgau und dem Salzburger Becken beschränkt. Es werden derzeit nur Feuchtgebietsreste im Norden des Bundeslandes und das direkte Umfeld von Salzach und Saalach besiedelt. Die nördlichsten Vorkommen liegen nahe der oberösterreichischen Grenze in und um die Natura 2000-Gebiete Weidmoos, Bürmoos und Salzachauen (Irlacher Au), die südliche Verbreitungsgrenze liegt im Stadtgebiet von Hallein.

Optimale Laichgewässer sind vergleichsweise alte Augewässer (Totarme) oder naturnahe Teiche, die eine Größe um die 500 m² und maximale Tiefen zwischen 50 und 100 cm aufweisen, um auch als Winterquartiere genutzt werden zu können. Wesentlich ist eine gute strukturelle Ausstattung am Gewässerrand durch Schilf, Rohrkolben, oder ähnlichen aquatischen Pflanzenarten, die vertikale Strukturen für die Anheftung der Laichballen ermöglichen. Auch Äste und Zweige im Gewässer sind wertvolle Strukturelemente. Die Gewässer sind entweder Himmelsteiche mit natürlicher Dichtung oder liegen im Schwankungsbereich des Grundwassers, dann sind sie vergleichsweise kühl.

Als Landlebensraum werden lichte Bereich von Laubwäldern, entweder am Hangfuss eines naturnahen Buchen-Mischwaldes, oder am Rand eines naturnahen, periodisch überfluteten Auwaldes genutzt. In beiden Fällen sind ein hoher Anteil an liegendem Totholz und lichte Bereiche mit ausgeprägter und hoher Krautschicht wesentlich.

Aktuelle Fundmeldungen des Springfrosches in Salzburg auf Observation.org.

Rote Liste Status in Österreich:

Potenziell gefährdet (NT – near threatenened)

Rote Liste Status in Salzburg:

Vom Aussterben bedroht (CR - critically endangered)

Rechtlicher Schutz in Salzburg:

Besonders geschützte Tierart

FFH-Richtlinie:

Anhang IV

Verbreitung des Springfrosches in Salzburg

Gefährdung

Der Springfrosch gilt aktuell im Bundesland Salzburg als „vom Aussterben bedroht“, da er ein kleines, begrenztes Verbreitungsgebiet besiedelt, das auch direkt oder indirekt intensiv vom Menschen genutzt wird. Er ist vor allem durch die Verinselung, Zerstörung bzw. Manipulation (Fischbesatz) seiner Lebensräume bedroht. Im vergangenen Jahrzehnt führten gezielte Artenschutzmaßnahmen -vor allem die Anlage von Stillgewässern – zu einer merkbaren Verbesserung in den Kerngebieten der Art.

Texte: Andreas MALETZKY, 2020

  • Springfrosch (Bild: P. Kaufmann)

  • Springfrosch im Profil mit spitzer Schnauze und großem Trommelfell (Bild: P. Kaufmann)

  • Laichballen des Springfrosches werden meist einzeln an Halmen oder Ästen aufgespießt

  • Altwasser in den Salzachauen werden von einer Reihe von Amphibien zur Fortpflanzung genutzt

  • Moorgewässer in Bürmoos als Lebensraum von Kleinem Wasserfrosch, Springfrosch sowie Teich- und Kammmolch

Literatur und Quellen

  • Biodiversitätsdatenbank des Landes Salzburg am Haus der Natur, Datenstand August 2020.
  • GOLLMANN G. (2007): Rote Liste der in Österreich gefährdeten Lurche (Amphibia) und Kriechtiere (Reptilia). In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Teil 2: Kriechtiere, Lurche, Fische, Nachtfalter, Weichtiere. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar: 515S.
  • KYEK M. & A. MALETZKY (2006): Atlas und rote Liste der Amphibien und Reptilien Salzburgs. Land Salzburg: 141S.

Untersuchungen zum Springfrosch in Salzburg:

MALETZKY A. (2010): Verbreitung und Bestand des Springfrosches (Rana dalmatina Bonaparte, 1840) im Bundesland Salzburg.- Mitteilungen Haus der Natur 18: 11-28.