Am 15. Juli 1924 öffnete das „Museum für darstellende und angewandte Naturkunde“ in der ehemaligen Hofstallkaserne, wo sich heute das Große Festspielhaus befindet, erstmals seine Türen. Heuer, 2024, feiert das Haus der Natur somit sein 100-jähriges Bestehen.

Das Jubiläum war Anlass, die Depots des Museums nach erhaltenen historischen Ausstellungsobjekten zu durchforsten und diese vor den Vorhang zu holen.

Das Haus der Natur versuchte bereits in den 1920er-Jahren seinen Bildungsauftrag, das Verstehen beziehungsweise „Begreifen“ der Natur durch Interaktivität und anschauliche Darstellungen zu erfüllen. Die Vermittlung großer Gesetzmäßigkeiten war das erklärte Ziel in einem neuen Typ von Museum, einer Lehranstalt für alle Menschen. Damit war das Museum in der damaligen Zeit unter den Pionieren der Museumsgestaltung und -vermittlung. Es präsentierte Objekte zum Angreifen, Bewundern und Staunen. Viele von den erhaltenen historischen Bewegungsmodellen und Schaukästen haben bis heute ihre Faszination nicht verloren. Wurden sie nicht von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen „überholt“, sind sie noch heute korrekt und präsentieren sich in zeitloser Ästhetik. Diese von vielen Besucherinnen und Besuchern geliebten und noch in Erinnerung behaltenen Objekte und Modelle wurden für die Sonderausstellung wieder hervorgeholt. Damit bietet die Ausstellung einen Überblick über die kreativen Ideen, mit denen bereits seit der Gründung Interaktivität ins Museum gebracht wurde. Die überraschenden Präparate, Bewegungsmodelle, der Gläserne Mensch oder vergrößerte Pflanzenzellen – sie alle zeigen eine „virtuelle“ Realität und wurden teilweise schon in den 1920er-Jahren erfunden und gebaut.


Konzept & Kuration:
Dr. Barbara Loidl, Mag. Elisabeth Scheicher, Mag. Sonja Frühwirth, Dr. Robert Lindner

Ab 12. Juli 2024