Alpensalamander (Salamandra atra)
Verbreitung und Lebensraum
Die namensgebende Verbreitung des Alpensalamanders beschränkt sich auf den Alpenbogen bis an die östfranzösische Grenze, mit mehreren vereinzelten Vorkommen über das gesamte Dinarische Gebirge.
In Salzburg kommt der Alpensalamander in der gesamten Gebirgsregion in einer Höhenlage zwischen 500 und 2.500 m vor, wobei die Mehrheit der Beobachtungen über 1.200 m liegen. Die Verbreitungsschwerpunkte liegen in den Zentral- sowie den Kalkalpen. Deutliche Datenlücken für den Alpensalamander bestehen derzeit vor allem in den Schieferalpen. Auch aus der Osterhorngruppe liegen nur vereinzelte Nachweise vor. Die nördlichsten Vorkommen sind am Untersberg und am Kolomansberg.
Der Alpensalamander besiedelt in tieferen Lagen strukturreiche Nadel- als auch Laub-Nadel-Mischwälder und oberhalb der Waldgrenze strukturreiche alpine Kraut- und Grasbestände.
Weitere entscheidende Faktoren für seinen Lebensraum sind hohe Luftfeuchtigkeit und ausreichend Verstecke. Die Bodenbeschaffenheit sollte Schutt, Geröll, tiefere Felsspalten, morsches Holz oder Moospolster und möglichst keine Staunässe aufweisen. Während der Dämmerung oder an regnerischen Tagen, wo die Luftfeuchtigkeit am höchsten ist, kommt er an die Oberfläche zur Nahrungssuche und Paarung. Da der Alpensalamander voll entwickelte Jungtiere zur Welt bringt, benötigt er keine Laichgewässer.
Rote Liste Status in Österreich:
Potentiell gefährdet (NT - near threatened)
Rote Liste Status in Salzburg:
Nicht gefährdet (LC - least concern)
Rechtlicher Schutz in Salzburg:
Besonders geschützte Tierart
FFH-Richtlinie:
Anhang IV
Gefährdung
Die Hauptgefährdungsursachen für den Alpensalamander sind Forstwege und Straßen, oft schon mit geringem Verkehrsaufkommen, die dem Alpensalamander als Warte dienen und wo dieser häufig überfahren oder von Vieh zertrampelt wird. Außerdem tragen Rodungen im montan-alpinen Bereich zum Lebensraumverlust dieser Art bei. Auch der Klimawandel und die zunehmende Ausbringung von Gülle im Alpenraum könnte für den Alpensalamander zum Problem werden.
Texte: Cvetka LIPOVNIK, 2020
Literatur und Quellen
- Biodiversitätsdatenbank des Landes Salzburg am Haus der Natur, Datenstand August 2020.
- GOLLMANN G. (2007): Rote Liste der in Österreich gefährdeten Lurche (Amphibia) und Kriechtiere (Reptilia). In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Teil 2: Kriechtiere, Lurche, Fische, Nachtfalter, Weichtiere. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar: 515S.
- KYEK M. & A. MALETZKY (2006): Atlas und rote Liste der Amphibien und Reptilien Salzburgs. Land Salzburg: 141S.
Untersuchungen zum Alpensalamander in Salzburg:
- MEIKL M. et al. (2010): Collection of Fire Salamander (Salamandra salamandra) and Alpine Salamander (Salamandra atra) distribution data in Austria using a new, community-based approach. In: eco.mont 2(1):59-65.
- MÜLLER M. (2018): Räuber/Beute-Interaktionen von Alpensalamandern (Salamandra atra Laurenti, 1768) und wirbellosen Bodentieren. Universität Salzburg: 66S.
- LIPOVNIK C. (2018): Territoriality and homing in Salamandra atra: a reassessment of the role of feces in scent marking. Universität Salzburg: 107S.