Verbreitung und Lebensraum

Die Kreuzotter weist in Österreich zwei Verbreitungsschwerpunkte auf. Diese konzentrieren sich auf den Alpenraum mit dem vorgelagerten Alpenvorland und das Granithochland im Norden Ober- und Niederösterreichs.

In Salzburg besiedelt unsere einzige heimische Giftschlange eine breite Palette von Lebensräumen in unterschiedlichen Höhenlagen von den niederen Lagen im nördlichen Flachgau bis 2169m im zentralen Alpenraum. Gemeinsam sind den geeigneten Habitaten ein hoher Strukturreichtum und eine starke Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht.

So werden neben Zwergstrauchheiden und Almwiesen im Gebirge unter anderem auch Feuchtwiesen und extensive Weideflächen sowie - insbesondere im Alpenvorland - Moore von ihr bewohnt.

Rote Liste Status in Österreich:

Potentiell gefährdet (NT - near threatened)

Rote Liste Status in Salzburg:

Verletzlich (VU - vulnerable)

Rechtlicher Schutz in Salzburg:

Besonders geschützte Tierart

FFH-Richtlinie:

Nicht gelistet

Verbreitung der Kreuzotter in Salzburg

Gefährdung

Die Bestände in den höheren Lagen des Alpenraums gelten noch als stabil, jedoch ist die Kreuzotter aus den Alpentälern zum größten Teil verschwunden. Die Vorkommen im Alpenvorland sind stark fragmentiert und konzentrieren sich auf das Umfeld isolierter Moore, sowie einige wenige extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden.

Die Hauptgefährdung für die Kreuzotter geht vom Verlust geeigneten Lebensraums aus. So führen Intensivierungen in der Landwirtschaft und Trockenlegungen von Feuchtlebensräumen immer noch für einen fortschreitenden Verlust von Strukturelementen wie Hecken, Einzelfelsen und gestuften Waldrändern. Das Fortschreiten dieser Entwicklung mit Düngung und Einebnung landwirtschaftlicher Nutzflächen in immer höheren Lagen lässt auch die alpinen Bestände der Kreuzotter nicht als gesichert erscheinen.

Texte: Werner KRUPITZ, 2020

  • Kreuzotter im Portrait (Bild: P. Kaufmann)

  • Halb-offene Moorbereiche sind typische Lebensräume von Kreuzotter und Bergeidechse

  • Kreuzotter mit typischer Rückenzeichnung (Bild: P. Kaufmann)

  • Melanistische Kreuzotter oder 'Höllenotter' (Bild: P. Kaufmann)

  • Legsteinmauern stellen vor allem im alpinen Bereich wichtige Strukturen für Reptilien dar

Literatur und Quellen

  • Biodiversitätsdatenbank des Landes Salzburg am Haus der Natur, Datenstand August 2020.
  • GOLLMANN G. (2007): Rote Liste der in Österreich gefährdeten Lurche (Amphibia) und Kriechtiere (Reptilia). In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Teil 2: Kriechtiere, Lurche, Fische, Nachtfalter, Weichtiere. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar: 515S.
  • KYEK M. & A. MALETZKY (2006): Atlas und rote Liste der Amphibien und Reptilien Salzburgs. Land Salzburg: 141S.

Untersuchungen zur Kreuzotter in Salzburg:

  • KRUPITZ W. (2009): Raumnutzung männlicher Kreuzottern (Vipera berus L.) während der Paarungszeit. Diplomarbeit, Universität Wien, 73S.
  • KRUPITZ W. (2012): Situation der Kreuzotter im Salzburger Alpenvorland, Kartierung im Jahr 2012 – Arbeitsbericht im Auftrag des Landes Salzburg, Abteilung Naturschutz: 27S.