Reseda-Weißling (Pontia edusa)
Gefährdung
Der Reseda-Weißling wurde in Salzburg bis in die 60. Jahre des vorigen Jahrhunderts regelmäßig beobachtet, war hier jedoch nie häufig anzutreffen (Richter 1875, Haidenthaler 1929). Richter (1875) konnte noch zwei Generationen unterscheiden, was darauf hinweist, dass die Art damals nicht selten beobachtet wurde. Nun wird die Art in Salzburg so selten wahrgenommen, dass es seit 1969 lediglich drei gesicherte Nachweise gibt! Warum die Art hier so selten wurde, ist nicht geklärt. Allein aus klimatischen Gründen kann man jedoch davon ausgehen, dass das kühlfeuchte Salzburg dieser wärmeliebenden Art von Natur aus ein lediglich eingeschränktes Habitatpotenzial bieten kann. In Österreich gibt es nur im wärmeren, östlichen Tiefland dauerhafte Populationen dieser Falterart (vgl. Höttinger et al. 2013). Als Art des eher schütter bewachsenen, warmen Offenlandes findet sie zudem kaum noch geeignete Reproduktionshabitate in Salzburg vor: Aufgrund ihrer Wärmeliebe würde sie solche Habitate hier im flacheren Alpenvorland bevorzugen; Gerade dort sind solche Habitate aufgrund der allgemein praktizierten, intensiven Güllewirtschaft so selten und kleinflächig geworden, dass sich dort solche Falterarten wie der Reseda-Weißling kaum noch erfolgreich ansiedeln können.
Die Renaturierung der Salzach könnte sich auf den Reseda-Weißling allerdings positiv auswirken, das aber nur, wenn die natürliche Flussdynamik tatsächlich in dem Ausmaß zugelassen wird, dass dadurch die Freistellung großflächiger Schotterflächen regelmäßig ermöglicht wird. Ein Hinweis darauf ist einer der letzten Nachweise des Reseda-Weißlings in Salzburg, der auf spärlich bewachsenen Schotterflächen der Oberau (Salzachau bei Nußdorf) erfolgte.
Rote Liste Status in Österreich:
Nicht gefährdet (Least Concern, LC)
Rote Liste Status in Salzburg:
Nicht evaluiert (Wanderfalter)
Situation im Salzburger Alpenvorland:
Nicht evaluiert (Wanderfalter) – Habitatpotenzial derzeit aber mäßig
Verbreitung in Salzburg
Aus allen Landesteilen Salzburgs gemeldet. Die meisten Fundmeldungen stammen aus der Umgebung der Stadt Salzburg: Dies hängt sehr wahrscheinlich damit zusammen, dass entsprechende Beobachtungen älteren Datums sind, zu einer Zeit also, wo die Mobilität der Menschen beschränkt war. Ob die Art in Salzburg jemals bodenständig gewesen ist, lässt sich nicht eindeutig belegen. Die Ausführungen von Richter (1875) über diese Art in Salzburg, sowie ältere, früh im Jahr gefangene Salzburger Belege deuten darauf hin, dass dies in früheren Zeiten vielleicht der Fall war.