Tintenfleck-Weißlinge (Leptidea sinapis/juvernica)
Gefährdung
Die Taxa des betroffenen Artkomplexes kommen in Salzburg noch verbreitet vor. In Gebieten mit flächiger, intensiver Landwirtschaft wie in großen Teilen des Alpenvorlands oder vielen Bereichen des Salzburger Beckens bzw. der inneralpinen Tallagen sind sie allerdings nur noch sehr lokal anzutreffen. In Gehölznähe führen häufige Mahd bis zum äußersten Rand und intensive Nährstoffzufuhr (Eutrophierung durch Gülleausbringung) zum Verlust der Larvalhabitate und des benötigten Blütenangebots. Primär ist es also wieder die Intensivierung der Landwirtschaft, die eine Bestandsgefährdung darstellt. Die völlige Aufgabe der Bewirtschaftung oder die Aufforstung auf wenig ertragreichen Grenzertragsflächen führt in früheren Sukzessionsstadien z. T. zu einer Erhöhung des Habitatangebots, bis entsprechende Gehölze dichte Bestände bilden, deren Säume gerade in gut zugänglichen, tieferen Lagen Salzburgs für diese Falterarten meistens zu intensiv bewirtschaftet werden. Auch bei ihnen ist die Beibehaltung extensiver Bewirtschaftungsformen also erforderlich.
Rote Liste Status in Österreich:
Nicht gefährdet (Least Concern, LC)
Rote Liste Status in Salzburg:
Nicht gefährdet (Least Concern, LC)
Situation im Salzburger Alpenvorland:
Art der Vorwarnliste
Verbreitung in Salzburg
Seit der Spaltung zwischen Leptidea sinapis und L. juvernica (vgl. dazu Lorkovic 1993, Kristal & Nässig 1996, Dinca et al. 2011) sind die jeweiligen Areale aufgrund der schwierigen Unterscheidung zwischen beiden Taxa noch unzureichend bekannt. Eine eindeutige Zuordnung ist nur anhand der Untersuchung der Genitalia möglich.
Die Vertreter des Artkomplexes sinapis/juvernica besiedeln eher tiefere Höhenlagen („Flachlandarten“): in Salzburg sind sie zwar über alle Landesteile weit verbreitet, besiedeln innergebirgs aber beinahe ausschließlich die Tallagen, wobei die Fundmeldungen ab der Montanstufe drastisch abklingen. Aus dem Alpenvorland und dem Salzburger Becken sind insgesamt betrachtet wenige Fundpunkte bekannt, da aufgrund der intensiven Landwirtschaft nur noch wenige geeignete Lebensräume existieren. Das Verbreitungsmuster beider Arten in Salzburg ergibt keine klare geographische Trennung, die untersuchten Belege von L. juvernica stammen jedoch fast ausschließlich aus Feuchtgebieten (Moore, Auen, feuchte Wälder der Niederungen), während die Belege von L. sinapis an trockenen Waldrändern und an sonnigen, südseitigen Hängen gefangen wurden (vgl. Embacher 1996).