Geschichte
1924 - 1938
Das Museum wurde 1924 von Eduard Paul Tratz als „Neues Naturkundemuseum“ erdacht und gegründet. Ursprünglich befand es sich in der ehemaligen Hofstallkaserne, am Standort des heutigen Salzburger Festspielhauses. Im Jahr 1936 wurde der Name des Museums auf „Haus der Natur“ geändert.
1938 - 1949
Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich erfolgte die Integration des Museums in die SS-Forschungsorganisation "Ahnenerbe". Als Abteilungsleiter im „Ahnenerbe“ identifizierte sich Tratz in vielfältiger Weise mit den Forschungszielen und -vorhaben der SS-Wissenschaftsorganisation. Insbesondere erfuhr das Haus der Natur durch ihn eine Erweiterung im Sinne der ideologischen Prämissen des nationalsozialistischen Staates.
Nach dem Kriegsende wurde die Direktion des Museums dem Wiener Psychologen Maximilian Piperek übertragen.
1949 -1976
Eduard Paul Tratz wurde 1949 neuerlich Direktor am Haus der Natur und blieb es bis 1976. Unter seiner Leitung übersiedelte das Museum im Jahr 1959 an seinen heutigen Standort im ehemaligen Ursulinenkloster. Der Museumsgründer Tratz verstarb im Jänner 1977.
1976 - 2009
Als Nachfolger von Tratz wurde Eberhard Stüber eingesetzt, der das Haus bis 2009 leitete. In seine Direktion fiel die Erweiterung des Museums durch die Überbauung des Innenhofs (1981) sowie die Eröffnung von Reptilienzoo (1982) und Aquarium (1983). Im Jahr 2007 − nach der Übersiedelung des Salzburg Museums an seinen heutigen Standort − wurden die dadurch freiwerdenden Räume in unmittelbarer Nachbarschaft zum Haus der Natur für eine Erweiterung adaptiert.
2009 - heute
Im Jahr 2009 wurde das um ein Science Center, eine Sonderschauhalle sowie um Sammlungs- und Funktionsräume erweiterte Haus der Natur als „Museum für Natur und Technik“ wiedereröffnet. Gleichzeitig mit der Eröffnung bestellte man Norbert Winding zum Direktor am Haus der Natur. Seit 2022 leitet Robert Lindner das Museum.
Aufarbeitung der geschichtlichen Ereignisse
Von Oktober 2010 bis ins Jahr 2020 durchleuchtete eine Expert·innengruppe die Geschichte des Museums, insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus. Die grundlegenden Ergebnisse wurden der Öffentlichkeit 2014 in Form einer Sonderausstellung und einer Vortragsreihe präsentiert. 2019 fand die historische Aufarbeitung Eingang in die Dauerausstellung. Am vorläufigen Ende dieses Projekts steht eine im November 2021 erschienene, wissenschaftliche Publikation.
Weiterführende Information Die Ära Tratz