Schachbrettfalter (Melanargia galathea)
Gefährdung
Der Schachbrettfalter zählt zu den nicht besonders anspruchsvollen, noch eher weit verbreiteten Tagfalterarten Salzburgs, wobei der Gesamtbestand als nicht gefährdet angesehen werden kann. Als hervorragender Zeiger für die extensive Bewirtschaftung von Wiesenhabitaten wird er parallel zum Verlust von extensivem Grünland jedoch nach und nach seltener, und ist in Gebieten mit flächiger, intensiver Landwirtschaft wie in großen Teilen des Alpenvorlands oder vielen Bereichen des Salzburger Beckens bereits flächig verschwunden. Bei dieser Art ist also wiederum die Intensivierung der Landwirtschaft (Güllewirtschaft, mehr als zwei jährliche Mähvorgänge, erste Mahd vor Ende Juni) als größte Bestandsgefährdung anzusehen. Die völlige Aufgabe der Bewirtschaftung oder die Aufforstung auf wenig ertragreichen Grenzertragsflächen führen mittelfristig zum Verschwinden eines Großteils der letzten, noch vorhandenen Habitate durch Umwandlung in dichtere Waldbestände. Auch bei dieser Art ist die Beibehaltung extensiver Bewirtschaftungsformen v. a. in den bevorzugt besiedelten tieferen Lagen des Landes ebenfalls erforderlich.
Rote Liste Status in Österreich:
Nicht gefährdet (Least Concern, LC)
Rote Liste Status in Salzburg:
Nicht gefährdet (Least Concern, LC)
Situation im Salzburger Alpenvorland:
Nicht akut gefährdet, aber nur noch in wenigen Populationen vertreten
Verbreitung in Salzburg
Diese in Europa ansonsten weit verbreitete Art besitzt in Salzburg ein bemerkenswertes, geteiltes Areal: Im Norden Salzburgs besteht dieses einerseits aus dem zusammenhängenden Gebiet Alpenvorland-Salzburger Becken, anderseits aus dem äußersten Norden des Mitterpinzgaus (nördlich Lofer). Die Arealgrenze verläuft mehr oder weniger entlang der 7°C Isotherme: Südlich davon und bis zu den höchsten Erhebungen der Hohen und Niederen Tauern existieren ansonsten nur drei Einzelmeldungen aus dem Gebiet zwischen Bischofshofen und St. Johann im Pongau, wobei entsprechende Vorkommen erst seit 2011 bekannt sind. Ein weiteres, in Salzburg völlig isoliertes Teilareal befindet sich südlich der Niederen Tauern, im Lungau. Obwohl der Lungau eigentlich recht kühl ist (unterhalb der 5°C Isotherme!), scheint er aufgrund des hier deutlich trockeneren, lokalen Klimas für eine Besiedelung durch den Schachbrettfalter geeignet zu sein. Weiters bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Schachbrettfalter, obwohl die Art auf der Südseite der Hohen Tauern (Osttirol, Kärnten) verbreitet ist, und bis in höheren Lagen vertreten ist, keine bekannten Vorkommen auf der Nordabdachung besitzt. In der großflächigen Areallücke sind aber durchaus potenzielle Habitate vorhanden, in denen auch Erhebungen durchgeführt wurden. So dürfte es dem Schachbrettfalter dort einfach zu kalt-nass sein, um Fuß fassen zu können: In Salzburg stößt diese Art ganz offensichtlich auf die Grenzen ihrer ökologischen Nische! Aus dem Alpenvorland, dem Salzburger Becken und den Talbereichen des nördlichen Mitterpinzgaus, wo v. a. aufgrund der intensiven Landwirtschaft kaum noch geeignete Lebensräume existieren, ist der Schachbrettfalter mittlerweile vielerorts verschwunden.