Chytridpilzprävention
Krankheitsprävention und Chytridpilz
Abgesehen von Lebensraumverlust und Straßenverkehr sind unsere heimischen Amphibien seit einigen Jahren auch durch eingeschleppte Pilzkrankheiten bedroht. Neben dem Chytridpilz (Batrachochytrium dendrobatidis), der vor allem zum Aussterben tropischer Froschlurche beigetragen hat, breitet sich derzeit nun auch die Salamanderpest (Batrachochytrium salamandrivorans) in Europa aus. Diese zweite Form des Chytridpilzes stammt aus Asien und hat in den Niederlanden binnen kürzester Zeit nahezu alle dort heimischen Feuersalamander ausgerottet.
Um eine weitere Ausbreitung und Verschleppung dieser Krankheit zu vermeiden, müssen Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Die Pilzsporen bleiben in feuchtem Milieu auch ohne Wirtstier für mindestens 48 Stunden infektiös. Daher ist es wichtig nach dem Kontakt mit Amphibien oder deren Laichgewässern stets darauf zu achten, dass die gesamte Ausrüstung (Gummistiefel, Kübel, Kescher, Reusen etc.) gereinigt wird und komplett durchtrocknet. Wird innerhalb von zwei Tagen zwischen Standorten gewechselt, so muss die Ausrüstung dazwischen entweder ausgetauscht oder desinfiziert werden. Zur Desinfektion eignet sich das Antimykotikum Virkon S aber auch handelsübliche Desinfektionsmittel (Sagrotan, Lysoform etc.). Genaue Hygieneprotokolle sind hier zu finden.
Die HerpAG führt zudem in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie ein BSal-Screening durch und überprüft die heimischen Feuersalamander-Populationen auf Infektionen. Bisher wurde die Salamanderpest in Österreich zwar noch nicht nachgewiesen, in Nordwest-Deutschland sind jedoch schon zahlreiche Fälle bekannt.
Weitere Informationen zur Salamanderpest:
Sollten Sie im Freiland tote Salamander oder Molche finden, machen Sie bitte Fotos und schicken Sie diese mit Datum und Fundort an: peter.kaufmann@hausdernatur.at