Gefährdung

Dramatischer Rückgang: Als typische Art der sehr extensiv bewirtschafteten, eher trockenen Magerwiesen tieferer Höhenlagen hat der Ehrenpreis-Scheckenfalter in Salzburg den Großteil der benötigten Lebensräume bereits verloren. Die Art wurde hier in den letzten geeigneten Magerwiesen am äußersten Rand des Verbreitungsareals verdrängt, in mittleren Gebirgslagen des Pinzgauer Saalachtals zwischen etwa Unken und Leogang: Hier befinden sich die letzten kümmerlichen Reste eines ehemals deutlich größeren Areals, in einer Höhenlage (850-1.100 m), die für diese wärmeliebende Art zudem als klimatisch suboptimal anzusehen ist. Die intensive Bewirtschaftung des Offenlandes (häufige, flächige Mahd, Eutrophierung durch Gülleausbringung) hat zum Verlust der meisten Larvalhabitate und des benötigten Blütenangebots geführt. Bis in die Achtziger Jahre überlebten noch einzelne Restpopulationen in den Randbereichen der Niedermoorgebiete des Alpenvorlands. Die Intensivierung der Landwirtschaft und insbesondere die Düngung bis an den äußersten Rand geschützter Niedermoorwiesen hat dort offensichtlich zum endgültigen Verlust der etwas trockenen Randbereiche geführt, die noch als Lebensraum angenommen werden konnten. Mit seiner Hauptflugzeit zwischen Ende Mai und Mitte Juli dürfte der Ehrenpreis-Scheckenfalter zudem besonders unter die in Salzburg immer früher stattfindende erste jährliche Mahd des Grünlands gelitten haben, bedenkt man, dass klassische Magerwiesen früher kaum vor Ende Juni zum ersten Mal gemäht wurden, also erst gegen Ende der Flugzeit dieser Falterart.

Auch beim Ehrenpreis-Scheckenfalter ist die Intensivierung der Landwirtschaft als größte Bestandsgefährdung anzusehen. Somit ist die großflächige Wiedereinführung extensiver Bewirtschaftungsformen v. a. in den bevorzugt besiedelten tieferen Lagen des Landes dringend erforderlich.

Rote Liste Status in Österreich:

Gefährdet (Vulnerable, VU)

Rote Liste Status in Salzburg:

Vom Aussterben bedroht (Critically Endangered, CR)

Situation im Salzburger Alpenvorland:

Ausgestorben

Melitaea aurelia - Bild: P. Gros

Verbreitung in Salzburg

Schwerpunkt der Verbreitung im Alpenvorland und in den tieferen Lagen der Kalkalpen. Einzelne belegte Fundmeldungen aus der Umgebung von St. Johann/Pongau bis Taxenbach/Pinzgau.