Das sind unsere "Top-10"-Museumsobjekte

Ihr habt abgestimmt und das sind die Lieblingsobjekte unserer Besucherinnen und Besucher:

1. Platz: Allosaurus

Warum hat man sich 1997 gegen den wesentlich populäreren Tyrannosaurus rex und für den Allosaurus entschieden? Das lag neben der Verfügbarkeit von Modellen wohl auch daran, dass Überreste von Allosauren in Europa gefunden wurden.

Heute stehen sich ein Allosaurus (Jura-Zeit, 163–145 Mio. Jahre) und ein Iguanodon (Kreide-Zeit, 139–112 Mio. Jahre) gegenüber. Die beiden sind einander nie begegnet, da der Allosaurus 6 Mio. Jahre vor dem Iguanodon ausstarb. Das Allosaurus-Modell entspricht den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, während der Iguanodon eine veraltete Interpretation zeigt.

 

Foto: HdN Archiv, 1997

2. Platz: Riesenbergkristalle

Ein einzigartiger Museumsschatz

Mit fast 1622 kg Gesamtgewicht gelten die hier ausgestellten Bergkristalle als der schwerste Kristallfund der Alpen. Laut den Entdeckern Peter Meilinger und Hans Hofer enthielt die Fundstelle weitere Minerale, darunter vier ähnlich große Exemplare.

Zwischen der Entdeckung im Juli 1965 und der Bergung im September 1966 wurden bis zu drei Tonnen Bergkristall von Sammlerinnen und Sammlern aus der Fundstelle gebrochen und verschwanden in Privatbesitz oder wurden verkauft. Die Fundstelle liegt heute im Nationalpark Hohe Tauern, wo das Sammeln von Mineralien strengen Auflagen unterliegt.

 

Foto: HdN Archiv, 1966

3. Platz: Schwertwal (Orca)

Nach dem Umzug 1959 an den heutigen Standort konnte das Museum mehr meeresbiologische Objekte präsentieren. Das Orca-Modell wurde 1960 von Wolfgang Grassberger geschaffen.

Die Wahl fiel vermutlich aus Platzgründen auf den Schwertwal (Orcinus orca), der etwa 6 m lang wird. So konnte ein lebensgroßes Modell dieser größten Delfin-Art gezeigt werden.

Da das fertige Modell jedoch nicht durch die Türen des Ateliers oder die Gänge des Museums passte, gestaltete Wolfgang Grassberger es direkt in den Ausstellungsräumen des Museums.

 

Foto: HdN Archiv, 1960

4. Platz: Riesenkalmar

Eine schwierige Aufgabe

Das 10 m lange Modell wurde 1972 von Wolfgang Grassberger im Auftrag des Haus der Natur geschaffen.

Lange galten Riesenkalmare (Architeuthis dux) als Seemannsgarn. Mit dem Aufschwung der Meeresforschung in den 1950er- und 1960er-Jahren wurden jedoch zahlreiche Funde bekannt.

Unter dem Eindruck dieser Entdeckungen entschloss sich das Haus der Natur, ein Modell dieses außergewöhnlichen Tiers auszustellen. Zum Zeitpunkt der Entstehung galt das Modell als „mittelgroß“, während die heutige Forschung diese Länge eher als Maximalgröße der Riesenkalmare ansieht.

 

Foto: HdN Archiv, 1978

5. Platz: Bärenhöhle

Ein begehbares Diorama

1998 wurde die Ausstellung „Säugetiere“ im 2. Stock des Museums umfassend erneuert und zu „Wildtiere Europas“ umgestaltet. Die beeindruckenden Braunbär-Präparate fanden dank des Malers und Bildhauers Georg Klingersberger eine neue Heimat. In der natürlich gestalteten Höhle mit Blick in ein wildes Gebirgstal steht das Publikum nun den Braunbären aus den Alpen, den Karpaten, Russland, Sibirien, Alaska und Nordamerika Auge in Auge gegenüber. Die Präparate kamen in den 1920er-Jahren als Spenden ins Haus der Natur. Damit sind sie älter als das Museum selbst! Sie sind in typischer Haltung für Trophäenpräpariert.

 

Foto: Georg Klingersberger, 1998

6. Platz: Hebebühne

Eine einmalige Gelegenheit!

Diese Hebebühne ist weltweit einzigartig: Sie ermöglicht es Besucherinnen und Besuchern, sich mit einem einfachen Knopfdruck in die Lüfte zu erheben. Dank ihres besonderen Sicherheitskonzepts – speziell für den Einsatz in einem Science Center entwickelt – kann sie selbstständig genutzt werden. Die Hebebühne ist seit über 15 Jahren fast täglich im Einsatz und hat bereits mehr als 20 000 Betriebsstunden absolviert. Sie ist eine Eigenentwicklung des Hauses der Natur in Zusammenarbeit mit der Palfinger AG, TÜV Österreich und SICK Sensor Intelligence. Für 99,9 % aller Museumsgäste ist es die einzige Chance, eine solche Hebebühne zu steuern.

7. Platz: Saturn V und die Raketenmodelle

Im Zuge der ersten Erweiterung des Museums zu Beginn der 1980er-Jahre entstand auch die Weltraumhalle – einer der wenigen Räume im Haus der Natur, der speziell für Ausstellungszwecke geplant wurde.

Auch heute noch erheben sich dort die Modelle verschiedener Großraketen. Den zentralen Blickfang bildet die Saturn-V-Rakete. Mit einer Höhe von 4,5 m (das Original misst 111 m) vermittelt das Modell einen Eindruck von den immensen Ausmaßen dieser erfolgreichen Rakete. Saturn V wurde für alle bemannten Mondmissionen eingesetzt und startete insgesamt 13 Mal.

 

Foto: Anrather Oskar

8. Platz: See-Elefant „Roland“

Ein fast 100-jähriger Zeitzeuge

Unser See-Elefant stammt aus dem Zoo Berlin. Dort wurden ab den 1930er-Jahren See-Elefanten gehalten – die Männchen erhielten alle den Namen „Roland“. Die verstorbenen Tiere wurden von den bekannten Präparatoren Karl Kästner und Gerhard Schröder präpariert.

Es entstanden zumindest zwei gleichartige Präparate: Das Präparat von „Roland I“ wurde 1944 zerstört, das zweite Exemplar (der im Jahr 1938 verstorbene „Roland II“) kam während des Zweiten Weltkriegs als Geschenk ans Haus der Natur und ist somit die letzte der Berliner See-Elefant-Dermoplastiken.

 

Foto: HdN Archiv

9. Platz: Zahnbohrer

Das interaktive Riesenmodell eines Zahnbohrers im Maßstab 25:1 ist ein optisches Highlight im Science Center und weltweit einzigartig. Es wurde gemeinsam von W&H Dentalwerk, Haus der Natur und Atelier Macala entwickelt und ist eine exakte Nachbildung des Bohrers, den Zahnärztinnen und -ärzte verwenden.

Der Zahnbohrer war das erste Exhibit, das für das im Jahr 2009 eröffnete Science Center fertiggestellt wurde. Er ist beispielgebend für die Entwicklung aller anderen Stationen: Er zeigt, wie physikalisch-technische Prinzipien in interaktive Stationen umgesetzt werden - hier: die schnellsten Getriebe der Welt.

10. Platz: Bartgeier-Diorama

Geier im Dornröschenschlaf

Das ursprüngliche Diorama, geschaffen von Franz Pichler 1923/24, zählte bereits im alten Haus der Natur in der Hofstallkaserne zu den Höhepunkten des Museums. Zu diesem Zeitpunkt waren Bartgeier in den Alpen bereits ausgerottet. Als das Museum im Jahr 1959 an seinen heutigen Standort übersiedelte, blieben nur die Geier-Präparate erhalten.

Die Künstler Georg Klingersberger und Stephan Macala bildeten 2017 das historische Diorama detailgetreu nach.