Frühjahrszug mit Sensationen: Kurzzehenlerche - 3. Nachweis für das Land Salzburg: Der Südwind und die nachfolgende kalte und nasse Witterung trugen in der ersten Aprilhälte zu sehr interessanten Durchzugsbeobachtungen bei: im Bereich Wals-Siezenheim konnten außer Steinschmätzern und Schafstelzen auch eine Kurzzehenlerche beobachtet werden. Die Beobachtung dieser Seltenheit gelang Tobias Schernhammer, Sebastian Url und Peter Kaufmann.

Frühjahrszug mit Sensationen: Kurzzehenlerche - 3. Nachweis für das Land Salzburg:
Der Südwind und die nachfolgende kalte und nasse Witterung trugen in der ersten Aprilhälte zu sehr interessanten Durchzugsbeobachtungen bei: im Bereich Wals-Siezenheim konnten außer Steinschmätzern und Schafstelzen auch eine Kurzzehenlerche beobachtet werden. Die Beobachtung dieser Seltenheit gelang Tobias Schernhammer, Sebastian Url und Peter Kaufmann.

Kurzzehenlerchen brüten in Südeuropa in offenen, trockenen Gegenden. Sie sind kleiner als unsere Feldlerche und unterscheiden sich von dieser auch durch den kräftigeren Schnabel und die helle, nicht gestrichelte Brust. Beim Rückzug aus den Überwinterungsgebieten südlich der Sahara treten offenbar über ihr Zugziel weit hinausfliegende Heimzieher auf (Südwind!), die bis nach Helgoland kommen können.

Eine extrem seltene Beobachtung gelang Sebastian und Stefan Url am 6.4.2012: ein Alpensegler jagte zwischen 15.30 und 17.30 Uhr über der Salzach zwischen Altstadt und Heizkraftwerk nach Insekten. Die letzte Sichtung von Alpenseglern in der Stadt Salzburg liegt bereits 50 Jahre zurück.

Eine extrem seltene Beobachtung und Belegfotos (© Sebastian Url) gelangen Sebastian und Stefan Url am 6.4.2012: ein Alpensegler jagte  zwischen 15.30 und 17.30 Uhr über der Salzach zwischen Altstadt und Heizkraftwerk nach Insekten. Die letzte Sichtung von Alpenseglern in der Stadt Salzburg liegt 50 Jahre zurück. Damals, am 2.6.1962, konnte Andreas Lindenthaler 4 Individuen bei Kälte und Schneefall über der Stadt kreisend beobachten.
Der Alpensegler brütet in Felswänden und teilweise auch in hohen Gebäuden im Mittelmeerraum, in den Südalpen und südlichen Hohen Tauern, jedoch nur in geringer Zahl nördlich des Alpenhauptkammes. In Salzburg ist er ein sehr seltener Brutvogel z.B. im Lungau, Gasteiner- und Großarltal. Sein Überwinterungsgebiet liegt im südlichen Afrika. Vom einheitlich dunklen Mauersegler, der um den 1. Mai bei uns eintrifft, unterscheidet er sich durch seine Größe und den auffallend weißen Bauch.

 

 

 

Eine Eisente (Clangula hyemalis, Weibchen im Prachtkleid) - einen in Salzburg äußerst seltenen Wintergast -  konnten Christoph Langer und Ralf Schwab am 11.2. 2012 an der Salzach beim Saalachspitz sichten. Die Ente hielt sich hier unter anderem zusammen mit zwei ebenfalls selten zu beobachtenden Zwergsägern auf.

Eisenten brüten an Tümpeln und Bergseen der arktischen Tundra. Die Männchen sind sehr stimmfreudig und ihre Rufe sind sehr wohlklingend. Im Flug erreicht diese kleine Meerente bis 100 km/h, von maximalen Tauchtiefen bis zu 50-60 m wird berichtet. Eisenten überwintern fast ausschließlich am Meer, besonders auf der Ostsee. Nur wenige Individuen gelangen im Winter bis ins mitteleuropäische Binnenland.

Eine farbberingte Lachmöwe entdeckten Peter Kaufmann und Thomas Wurzinger am 12.1.2012 an der Salzach in der Stadt Salzburg. Sie konnten auch bereits die bisher bekannte Lebensgeschichte der Möwe recherchieren: Im Winter 2010 wurde die bereits erwachsene Lachmöwe in Kroatien beringt, den Winter 2010/2011 verbrachte sie in Zürich. Es lohnt sich also auf beringte Vögel zu achten. Auch in den vergangenen Jahren konnten immer wieder interessante Funde gemacht werden, z.B. zur Brutzeit in Polen beringte Vögel, die uns Aufschluss über die Herkunft unserer Wintergäste geben können.

Am 7. Jänner konnte Ralf Schwab am Wallersee eine Samtente (Melanitta fusca) beobachten. Im Belegfoto ist die dunkle Ente links neben einem Schellenten-Erpel zu sehen. Die Samtente brütet an Küsten und Seen Nordeuropas. Sie überwintert überwiegend an Nord- und Ostsee und gelangt nur in geringer Zahl ins europäische Binnenland.

Birgit und Thomas Krisch gelang die Beobachtung von zwei Ohrentauchern (Podiceps auritus) am Grabensee anlässlich der landesweiten Wasservogelzählung am 13.11. 2011. Möglicherweise handelt es sich um die gleichen, die bereits am 22.10.2011 von Ralf Schwab ebenda beobachtet werden konnten.

Ohrentaucher brüten in Nordeuropa auf kleinen vegetationsreichen Seen und Teichen und überwintern überwiegend an Küsten. In Salzburg sind sie nur selten als Durchzügler bzw. Wintergäste anzutreffen.

Stefan Url gelang am 6.11.2011 an der Salzach in Lehen eine sehr seltene Beobachtung: eine Dreizehenmöwe (Rissa tridactyla) im ersten Winterkleid hielt sich unter den etwa gleichgroßen Lachmöwen auf. In diesem Kleid sticht sie unter den anderen Möwen durch ein dunkles Zickzackband am Oberflügel deutlich hervor.

Dreizehenmöwen bewohnen die Vogelfelsen Nordeuropas als Koloniebrüter, die einzige mitteleuropäische Kolonie findet sich auf Helgoland. Im Binnenland erscheint diese Möwe nur sehr selten, etwa nach starken Weststürmen im Herbst und Winter.

 

Ralf Schwab konnte am 22.10 2011 zwei Prachttaucher (Gavia arctica) am Mattsee beobachten und einen davon fotografieren. Auch bei der Wasservogelzählung am 13.11.2011 hielt sich ebenda ein Prachttaucher auf (Beobachter B. und Th. Krisch).

Prachttaucher brüten an klaren, fischreichen Seen in Nordeuropa und überwintern überwiegend an den Küsten, einige jedoch auch an Seen des Binnenlandes, solange sie nicht vereist sind. Sie sind im Winter in geringer Zahl an den Salzburger Seen zu beobachten.

Das Auftreten dieses Meeresvogels im Binnenland stellt eine Ausnahmeerscheinung dar. Im Land Salzburg gab es bisher erst eine durch ein Präparat belegte Beobachtung vom Grabensee (September 1954) sowie drei weitere Hinweise auf Beobachtungen vom Wallersee (1975) und Zellersee (1898). Der heuer festgestellte Jungvogel war offensichtlich geschwächt und konnte auch in den zwei folgenden Tagen noch von weiteren Ornithologen beobachtet und fotografiert werden.

Am Montag den 17. Oktober konnte Herbert Höfelmaier ein eindrucksvolles Schauspiel über dem Weidmoos beobachten. Ein Gruppe von 350 Kranichen zog um 16:45 laut rufend in südwestlicher Richtung über das Natura 2000 Gebiet. In den letzten Jahren wurden regelmäßig einzelne Kraniche bzw. kleinere Gruppe am Durchzug beobachtet. Die Feststellung einer derartig großen Gruppe stellt jedoch eine bemerkenswerte Ausnahme dar.

Am 9.9.2011 beobachtete Herbert Höfelmaier einen diesjährigen Zwergstrandläufer (Calidris minuta) im Europa-Schutzgebiet Weidmoos am Durchzug. Dieser kleine, nur ca. 15 cm lange Watvogel hielt sich zur Nahrungssuche auf einer Torfinsel auf.

Zwergstrandläufer sind Brutvögel der Tundra im Nordosten Europas. Sie ziehen im Herbst nach Afrika und rasten während des Zuges an Küsten oder auf Schlammflächen im Binnenland.

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